Kieferorthopädie – Grundlegende Informationen
Malokklusion vs. korrekte okklusion
Womit beschäftigt sich die Kieferorthopädie?
Die Kieferorthopädie ist ein Teilgebiet der Zahnmedizin, das sich mit der Verhütung, Erkennung und Behandlung von Fehlstellungen der Kiefer und der Zähne (Zahnfehlstellung) bei Kindern und Erwachsenen befasst. Eine korrekt durchgeführt kieferorthopädische Behandlung garantiert nicht nur ein schönes und ästhetisches Lächeln, sondern verhindert auch die Entwicklung von Sprachfehlern, Malokklusion, Karies, Krankheiten des Zahnhalteapparats und Störungen im Kiefergelenk.
Anzeigen für eine lieferorthopädische Behandlung sind meistens:
- Zahnengstände
- horizontale Verschiebungen des Oberkiefers gegenüber dem Unterkiefer
- tiefer Biss
- offener Biss
- Fehler des Kiefergelenks
Bei Patienten mit fehlenden Zähnen ist die Kieferorthopädie oftmals der erste Schritt der implantologischen oder prothetischen Behandlung.
Hören Sie sich die Aussage von Dr. Tomasz Dohnal über die Kieferorthopädie im Rahmen des Programmzyklus „Metamorphose des Lächelns“ im Radiosender Chili Zet an.
Zur Behandlung von Zahnfehlstellungen nutzt die Kieferorthopädie kieferorthopädische Apparate. Es gibt zahlreiche Arten solcher Apparate. Ihre Funktion besteht darin, Druck auf die Zähne auszuüben, damit diese im Bereich des Kiefers richtig angeordnet werden. In Abhängigkeit von der konkreten Zahnfehlstellung und dem Alter des Patienten kann ein zeitweiliger oder dauerhafter Apparat eingesetzt werden.
Kieferorthopädische Apparate – Arten
DAUERHAFTE KIEFERORTHOPÄDISCHE APPARATE
Moderne Kieferorthopädie – System DAMON
Das Zentrum für Implantologie und Ästhetische Stomatologie Cichoń empfiehlt ligaturfreie Geräte DAMON, die eine effiziente und wirksame kieferorthopädische Therapie gewährleisten. Diese ligaturfreie Technik ist ein Sieben–Meilen–Schritt in der Entwicklung der Kieferorthopädie und besteht in der Schließung des Bogens im Schlitz des Schlosses mit Hilfe einer speziellen Klappe anstatt der Bindung mit einem Gummi. Der Bogen verschiebt sich so frei und eliminiert zu einem bedeutenden Teil die Reibung, insbesondere in der Anfangsphase der Behandlung. Für den Patienten bedeutet dies eine kürzere Zeit des Tragens des Geräts, eine geringere Anzahl an Kontrollbesuchen und nur minimale Schmerzen sowie – was am wichtigsten ist – einen querverlaufenden Ausbau des Bogens, wodurch meist keine Notwendigkeit der Beseitigung der Vormahlzähne besteht. Zudem ist die Hygiene einfacher, da keine elastischen Gummis auftreten, die die Beseitigung der angesammelten Ablagerungen erschweren.
APPARATE DAMON METAL UND DAMON CLEAR
System DAMON vs. traditionelle Systeme:
- kürzere Behandlungszeit und geringere Anzahl an Kontrollbesuchen
- Schmerzen auf ein Minimum reduziert
- schnellere Verbesserung der Lage der Zähne – Effekte bereits nach dem ersten Monat sichtbar
- leichtere Aufrechterhaltung der Mundhygiene – keine Gummibänder
- in der Regel ohne Zahnextraktion
- wirksamere Behandlung sowohl bei Kindern, wie auch bei Erwachsenen
ZEIT UND ANZAHL DER ARZTBESUCHE BSI ZUM ERREICHEN DES GEWÜNSCHTEN BEHANDLUNGSEFFEKTS MIT DEM SYSTEM DAMON
Das auf modernen, für die Zähne sanften Schlössern und Bögen mit Formspeicher basierende System Damon ermöglicht eine schnellere Verschiebung der Zähne und erfordert weniger Korrekturen. Diese klinisch geprüfte Technik zur Geradstellung der Zähne und Verbesserung der Gesichtsästhetik beschleunigt die Behandlungszeit um bis zu sechs Monate. Sie wird sogar Personen empfohlen, die trotz traditioneller kieferorthopädischer Behandlung nicht der erwarteten Effekte erreichen konnten.
BEHANDLUNGSEFFEKTE – SYSTEM DAMON
Traditionelle kieferorthopädische Apparate
Ein fester Metallapparat, der auch traditioneller oder Ligatur–Apparat genannt wird, ist die klassische Art des ständigen kieferorthopädischen Apparats. Er besteht aus Metallschlössern, die miteinander durch den kieferorthopädischen Bogen verbunden sind. Der Mechanismus dieses Apparats funktioniert durch leichte Kräfte, die durch den Bogen auf die Zähne, ab denen die kieferorthopädischen Schlösser angeklebt sind, ausgeübt werden. Der kieferorthopädische Bogen ist an den Schlössen mit Ligaturen (Gummis) befestigt, die Schlösser werden an den Zähnen mit Hilfe eines speziellen Klebstoffs angeklebt.
TRADITIONELLER APPARAT MIT GUMMI–LIGATUREN
Die Ligaturen (sogenannte Gummis) werden in die Schlitze der Schlösser gesteckt, um so den Bogen zu befestigen. Die Farbe der Gummis hängt vom Patienten ab, der sie nach den eigenen Vorlieben auswählen kann.
Vergleich fester Apparate
DAUERHAFTE TRADITIONELLE APPARATE VS. SYSTEM DAMON
BEWEGLICHE KIEFERORTHOPÄDISCHE APPARATE
Trainer
Trainer oder bewegliche bzw. herausnehmbare Apparate helfen dabei, Zahnlücken auszubauen und Zahnfehlstellungen zu korrigieren. Zudem unterstützen sie das richtige Wachstum der Zähne. Sie sind hauptsächlich für Kinder im Zeitraum des Übergangs von Milchzähnen zu bleibenden Zähnen bestimmt. In einigen wenigen Fällen können bewegliche Apparate ebenfalls bei Erwachsenen angewendet werden, denen jedoch meist die bedeutend wirksameren festen Apparate empfohlen werden.
Apparate Clear Aligner
Aligner, also Aufsatzapparate, sind ein Mittel zur kieferorthopädischen Behandlung mit Hilfe durchsichtiger Kunststoffschienen. Diese enthalten keine Schlösser oder Drähte. Die Behandlung mit einem Aligner wird durch die Kräfte möglich, die durch drei elastische, biokompatible Schienen mit drei verschiedenen Stärken hervorgerufen werden:
- soft – 0,5 mm
- medium – 0,625 mm
- hard – 0,75 mm
In einer Behandlungsphase haben alle drei Schienen – soft, medium und hard – die gleiche Form. Der Unterschied zwischen ihnen besteht in der Kraft, mit welcher sie aufgrund ihrer Stärke und ihrer Steifheit auf die Zähne einwirken.
CLEAR ALIGNER
RETAINER
Ein Retainer hat die Aufgabe, die Effekte der kieferorthopädischen Behandlung mit einer festen Zahnspange zu festigen. Es wird angenommen, dass die diese Festigungsetappe sogar mehrere Jahre dauern kann.
Die Dauer der Behandlung wird auf mindestens 3 Jahre geschätzt – sie hängt von zahlreichen Faktoren ab:
- von der Art der zuvor angewendeten Behandlung
- von der Schwere der Zahnfehlstellungen
- von den genetischen Bedingtheiten
- vom Alter des Patienten – je älter er ist, desto länger dauert die Festigung und desto schwerer fällt es, die erreichten Ergebnisse zu erhalten
Herausnehmbare Retainer
Herausnehmbare Retainer haben die Form einer durchsichtigen Zahnspange, die individuell für jeden Patienten aus thermoplastischen, druckgeformten Materialien hergestellt wird. In den ersten Monaten nach der Abnahme der festen Zahnspange sollte der Retainer sowohl tagsüber, wie auch in der Nacht angewendet werden und nur beim Essen und beim Zähneputzen abgenommen werden. Nach Ablauf einer vom Zahnarzt festgelegten Zeit wird der Retainer nur noch nachts angelegt. Über die Verringerung der Häufigkeit des Tragens des Retainers entscheidet der Zahnarzt.
Fester Retainer (Kleberetainer)
Feste Retainer haben die Form eines dünnen Drahts, der an den der Zunge zugewandten Oberflächen der Vorderzähne angeklebt wird. Er erfordert keine Mitarbeit des Patienten, sondern lediglich eine sehr sorgfältige Reinigung der Zähne in diesem Bereich.
Kieferorthopädische Behandlung - Verlauf
Die kieferorthopädische Behandlung ist ein komplizierter Prozess und besteht aus mehreren Etappen:
- Konsultationsbesuch beim Kieferorthopäden, bei dem der Arzt sich mit den Erwartungen des Patienten sowie dem Zustand seiner Zähne und seines Gebisses bekanntmacht. Es wird eine vollständige Diagnostik auf Grundlage eines Pantomogramms oder einer kephalometrischen Röntgenaufnahme durchgeführt.
- Der nächste Schritt ist der Besuch vor der Anlegung des Apparats, bei dem eine Hygienisierung der Zähne durchgeführt, Abdrücke für die diagnostischen Modelle entnommen und Bilder des Gesichts und der Zähne erstellt werden.
- Anbringung der Zahnspange (des Apparats), also Befestigung der Schlösser an den Vorder– und Seitenzähnen und Anbringung des kieferorthopädischen Bogens.
- Etappe der Kontrollbesuche, bei denen eine Einstellung des Apparats, ein Austausch der Bögen, Federn und elastischen Verbindungen erfolgt. Jeder Arztbesuch hat das Ziel, den Zähnen entsprechende Bedingungen zu garantieren, damit sie sich an den vorbestimmten Ort verschieben können.
- Abnahme des Apparats – nach abgeschlossener kieferorthopädischer Behandlung erfolgt die Abnahme der Zahnspange.
- Hygienisierung der Zähne zu deren Reinigung nach der kieferorthopädischen Behandlung.
- Festigungsetappe, die in der Auswahl eines herausnehmbaren Retainers und/oder der Anbringung eines festen Retainers besteht.
Häufig gestellte Fragen
Ist eine kieferorthopädische Behandlung schmerzhaft?
Sowohl im Falle der Korrektur von Zahnfehlstellungen mit einer festen Zahnspange, wie auch bei herausnehmbaren Zahnspangen können geringe Schmerzen auftreten, die höchstens 2 – 3 Tage nach dem Zahnarztbesuch andauern sollten. Sie sind in der Regel nicht so belastend, dass ein Schmerzmittel eingenommen werden muss. Es ist jedoch daran zu denken, dass Schmerzen eine sehr individuelle Sache sind.
Bewirkt das Tragen einer festen Zahnspange einen Sprachfehler?
Eine feste Zahnspange ist ein Fremdkörper in der Mundhöhle, weshalb die Patienten in den ersten Tagen nach ihrer Anlegung ein Problem mit dem deutlichen Sprechen haben können. Gewöhnt der Patient sich an die Zahnspange, verschwinden diese Symptome.
Wie lange dauert das Anlegen einer festen Zahnspange?
Das Anlegen der Zahnspange dauert zwischen einer Stunde im Falle eines Zahnbogens bis zu anderthalb Stunden bei zwei Zahnbögen.
Bleiben die Korrektureffekte das ganze Leben lang erhalten?
Es besteht eher kein Risiko der Rückkehr der Zahnfehlstellung, obwohl kleinere Verschiebungen der Zähne ohne Auswirkungen auf den erlangten ästhetischen Effekt möglich sind. Um potentielle Rückfälle zu vermeiden, werden spezielle Retainer und Zahnauflagen angewendet.
Erschwert eine Zahnspange das Sprechen?
Gleich nach dem Anlegen der Zahnspange kann es zu Problemen mit dem fließendem, verständlichen Sprechen kommen. Diese Beschwerden verschwinden jedoch schnell wieder, wenn der Patient sich an die Zahnspange gewöhnt hat.
Gibt es eine Altersgrenze für den Patienten im Falle des Tragens einer Zahnspange?
Nein, es gibt keine Altersgrenzen. Man muss jedoch beachten, dass eine kieferorthopädische Behandlung bei einem Erwachsenen länger dauert.
Erschwert eine Zahnspange das Essen?
In den ersten Tagen nach dem Anlegen der Zahnspange sollten weiche, leicht zu kauende Gericht gewählt werden. Über den gesamten Zeitraum des Tragens der Zahnspange empfehlen wir den Verzicht auf harte (Äpfel, Möhren, Brotrinde) und ziehende (Toffi, Kaugummi) Lebensmittel.
Was passiert nach dem Ablösen des Schlosses vom Zahn?
Manchmal kommt es vor, dass das Schloss oder die Ligatur sich vom Zahn lösen (etwa beim Essen ziehender oder harter Lebensmittel). In der Regel ist dann kein sofortiger Besuch beim Kieferorthopäden notwendig (es sei denn, der Patient spürt Schmerzen oder Diskomfort). Hat das Schloss sich nicht vollständig gelöst, ist es so zu belassen. Hat es sich dagegen vollständig gelöst, muss ein Arztbesuch vereinbart werden, zu dem das Schloss mitzubringen ist.
Was tun im Falle der Herausfallens der Ligatur?
Bitte kontaktieren Sie in solchen Fällen unsere Praxis. Wahrscheinlich wird eine Intervention des Zahnarztes notwendig sein.
Stimmt es, dass man beim Tragen einer Zahnspange keine Hygienisierung durchführen kann?
Absolut nicht! Beim Tragen einer Zahnspange wird eine Hygienisierung sogar aller 3 Monate empfohlen. Patienten, die sich für eine kieferorthopädische Behandlung entscheiden, müssen daran denken, dass beim Einsatz einer Zahnspange die richtige Hygiene der Mundhöhle große Bedeutung hat und über den Erfolg der Behandlung entscheiden kann.